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Die 15 größten Fehler beim E-Mail Marketing und wie man sie vermeidet

Robert BrandlRoberta Phillips

By Robert & Roberta

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Der Absenden-Button im Newsletter Tool ist schnell gedrückt. Aber was, wenn sich jetzt ein Fehler eingeschlichen hat? Oder noch schlimmer – wenn das ganze Konzept des Newsletters ein Fehler ist.

Hier 15 der gröbsten Fehler und wie man sie vermeidet:

1. Automatisierungen außer Rand und Band

Automatisierungen können Fluch und Segen zugleich sein. Hier ist eine persönliche Geschichte, die mir das vor Augen geführt hat. Wir haben kürzlich unsere Liste auf unseren neuen E-Mail-Marketingdienst (Brevo) umgestellt.

Der Haken an Brevo ist, dass es neue Kontakte automatisch in jeden angeschlossenen Automatisierungs-Workflow einfügt, sobald sie zu einer Liste hinzugefügt werden.

Was geschah also als Nächstes? Menschen, die sich Monate oder sogar Jahre zuvor für unser kostenloses E-Book angemeldet hatten, erhielten erneut eine Willkommens-E-Mail. 🫣de ebook willkommens e-mail

Die E-Mail, die ich aus Versehen verschickt habe

Nicht genau das, was ich im Sinn hatte. 🙈

Unabhängig davon, welche Plattform Sie verwenden, ist es wichtig, dass Sie die Funktionsweise der Automatisierungen verstehen lernen, um zu verhindern, dass E-Mails versendet werden, die nicht gesendet werden sollen.

Denn Sie sich vorstellen können, ist das alles andere als ideal. Egal, welches E-Mail-Marketing-Tool Sie also verwenden, stellen Sie sicher, dass Sie wissen, wie die Automatisierungen funktionieren. Häufig genügt es bereits, die Automatisierungen einfach auf Pause zu schalten.

2. Nicht aus der Empfänger-Perspektive gedacht

Mit Abstand der schlimmste Fehler: ein Versender, der nur Marketingbotschaften in die Empfänger pumpen will, wird es nicht weit bringen.

Beispiel Mobilfunkanbieter: ein neuer Newsletter-Abonnent braucht auf seinen gesamten Lebenszyklus gesehen nur ganz kurze Zeit Infos zu Tarifen und neuen Handys. Eben genau so lange, bis er der Vertrag abgeschlossen hat. Danach interessiert er sich erst mal 22 Monate lang nicht mehr dafür. Es nützt also wenig, ihm ständig neue Handyangebote zu senden. Besser: nützliche und eher serviceorientierte Nachrichten mit echtem Mehrwert!

Weitere Fehler dieser Art:

  • Der Newsletter ist zu lang (Klorolleneffekt). Moderne E-Mail-Clients wie Gmail kürzen die Nachricht dann glücklicherweise automatisch.
  • Der Newsletter erscheint zu häufig: Dem Kunden ist egal, ob beim Marketingmeeting beschlossen wurde, dass der Newsletter monatlich erscheinen muss. Wenn es nichts Interessantes zu berichten gibt, ersparen Sie Ihrem Kunden die Belästigung.
  • Der Newsletter hat nur ein Thema: Ihre Firma. Klar kann man immer mal wieder Firmenupdates schicken. Aber das sollte nicht der einzige Inhalt des Newsletters sein.

E-Mail Marketing Fehler

3. Versand zu vieler E-Mails

Die Häufigkeit des Versendens von E-Mails ist etwas, worauf Sie achten sollten.

Ihren Kunden interessiert es vermutlich nicht, dass Sie bei der Marketingbesprechung vereinbart haben, den Newsletter zweimal im Monat zu verschicken. Wenn Sie nichts Interessantes zu sagen haben, sollten Sie Ihre Abonnenten nicht unnötig behelligen. Denn dies kann im schlimmsten Fall zu einer Abmeldung führen.

Haben Sie schon einmal mehrere E-Mails von ein und demselben Unternehmen am selben Tag erhalten? Das kommt oft vor, wenn Sie automatische E-Mails eingerichtet haben und zusätzlich noch manuell Newsletter versenden. Behalten Sie dies im Hinterkopf, wenn Sie an Ihrem Newsletter-Kalender arbeiten.

4. Senden ohne Einverständnis des Empfängers

Schadet nicht nur dem Ruf der Firma (wer hasst Spammer nicht?), sondern kann im Falle einer Abmahnung auch sehr teuer werden. Dazu gehört übrigens auch insbesondere der Kauf von E-Mail Datenbanken.

Es ist schon schwer genug Leute an der Stange zu halten, die sich aktiv für einen Newsletter registriert haben. Leute anzuschreiben, die noch nie etwas mit Ihnen zu tun gehabt haben, erzeugt im schlimmsten Fall Zornesröte, die Beschwerden nach sich zieht.

Hier erfahren Sie, was es im E-Mail Marketing Recht zu beachten gilt.

5. Keine Geschäfts-E-Mail-Adresse verwenden

Die Verwendung einer eigenen Domain beim Versand von E-Mail-Marketingkampagnen wie Newslettern ist aus mehreren Gründen wichtig.

Erstens verschafft er dem Absender Glaubwürdigkeit und Legitimität, was dazu beiträgt, Vertrauen beim Empfänger zu erzeugen. Das ist viel wichtiger als eine @gmail.com- oder @outlook.com-E-Mail-Adresse es je sein könnte.

Zweitens wird durch die Verwendung eines seriösen Domain-Namens die Zustellbarkeit von E-Mails verbessert, wodurch das Risiko, dass E-Mails als Spam markiert werden, verringert wird.

Drittens wird die Markenidentität gestärkt und es ist für die Empfänger einfacher, sie zu erkennen und sich an sie zu erinnern.

Insgesamt ist die Verwendung einer geschäftlichen E-Mail-Adresse für jede Organisation unerlässlich, die ein professionelles Image aufbauen, die Zustellbarkeit von E-Mails verbessern, die Markenidentität konsistent aufrechterhalten und sensible Informationen schützen möchte.

6. Fehler in Ihrer E-Mail-Authentifizierung

Wenn Sie noch keine SPF- und DKIM-Authentifizierung eingerichtet haben, werden Sie es schwer haben, Ihre Newsletter in die Posteingänge Ihrer Empfänger zuzustellen. Mit diesen Protokollen wird festgelegt, welche E-Mail-Server E-Mails in Ihrem Namen versenden dürfen.

Aber das ist noch nicht alles. Gmail und Yahoo verlangen jetzt zudem eine DMARC-Authentifizierung. In unserem Authentifizierungs-Guide finden Sie heraus, ob Sie all diese Anforderungen erfüllen und wie Sie sie einrichten können, falls dem nicht so ist.

7. Inhalte fehlerhaft

Ganz ungünstig ist es natürlich, wenn man Preise verschickt und diese nicht stimmen. Ebenfalls hoch in der Liste:

  • Personalisierung funktioniert nicht („Sehr geehrter Herr Mustermann“)
  • Fehlerhafte Verlinkungen
  • Formulare, die die Nachricht schlucken, aber nicht absenden
  • Rechtschreibfehler

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Vor Versand sollte der Newsletter auf jeden Fall nochmal von einer zweiten Person gecheckt werden. Ist das nicht möglich, kann es helfen, einfach nochmal eine Nacht darüber zu schlafen und die E-Mail danach nochmal zu prüfen.

8. Fehler rund um die Betreffzeile

Die Betreffzeile entscheidet in der Regel darüber, ob der Empfänger überhaupt öffnet. Hier ein paar mögliche Fehler:

  • Kernbotschaft steht zu weit hinten
  • Betreffzeile insgesamt zu lang
  • Text ist zu werblich – sachliche Texte funktionieren fast immer besser
  • Sonderzeichen werden nicht richtig dargestellt (Vorsicht bei €, ™, © und dergleichen)
  • Die richtige Länge kann man am besten durch Tests an verschiedene E-Mail-Clients feststellen (Smartphones nicht vergessen!).
  • Emojis können die Betreffzeile aufpeppen – aber bitte nicht übertreiben!
  • GROSSBUCHSTABEN: wer wird schon gerne angebrüllt?

9. Darstellung des HTML-Newsletters fehlerhaft

Leider immer noch eines der Problemthemen im E-Mail Marketing: zerschossene Newsletter. E-Mail-Clients, wie Outlook, die Standards ignorieren, können aufgrund der Popularität ihrerseits leider nicht ignoriert werden. Lösen kann man das Problem mit einem guten Newsletter Tool, das entsprechende Testmechanismen bietet.

Heutzutage ist es des weiteren extrem wichtig, dass der Newsletter auch auf mobilen Endgeräten ordentlich aussieht – Stichwort „responsive“. Nutzen Sie deswegen ein Template, das sich für Smartphones und Tablets genauso eignet wie für Desktop-Computer.

Des Weiteren sind eingebettete Videos selten eine gute Idee. Besser: ein Screenshot, der auf die Videoseite verlinkt. Hier ein paar Erkenntnisse dazu.

10. Einsatz zu vieler Grafiken

Immer mal wieder bekomme ich einen Newsletter, der eigentlich nur aus Bildern besteht. Wer sie nicht herunterlädt, erfährt leider nie den tieferen Sinn der E-Mail. Achten Sie also darauf, dass Sie ein vernünftiges Verhältnis zwischen Text und Grafiken einhalten. Ansonsten landet die E-Mail vielleicht sogar im Spamordner, da sie vom Spamfilter nicht verstanden wird.

newsletter images

11. Falscher Versandzeitpunkt

Es wurde schon viel über den optimalen Versandzeitpunkt geschrieben. Meine Erfahrung ist folgende:

  • Newsletter nicht mitten in der Nacht versenden – sonst konkurrieren Sie am nächsten Morgen mit allen anderen neuen E-Mails
  • Im B2B-Bereich: nicht unbedingt freitags versenden – eine E-Mail, die man am Freitag erhält und nicht öffnet, ist am Montag bereits ‘von letzter Woche‘.

12. Fehlende Segmentierung

Durch Segmentierung ist es erst möglich Newsletter-Inhalte wirklich relevant zu machen. Zu den Kriterien gehören demografische Daten wie der Wohnort, Alter, Geschlecht oder auch die Kaufgewohnheiten.

Angenommen Sie betreiben einen Online-Shop und möchten Ihre Kunden über die aktuellen Promo-Aktionen informieren. Wenn Sie jetzt nach der Art des Produktes segmentieren, das der jeweilige Kunde üblicherweise kauft, werden Sie viel höhere Klick- und Kaufraten erzielen, da die Relevanz viel größer ist.

13. Keine klaren ‘Call-to-Actions'

Mit einer Call-to-Action ist eine Handlungsaufforderung gemeint: zum Beispiel einen Link zu klicken oder ein Produkt zu kaufen. Falls diese in Ihrem Newsletter fehlt, ist das meistens nicht optimal. Zumindest, wenn der Zweck des Newsletters von kommerzieller Natur ist.

Sie mögen das vielleicht als zu werblich oder gar aggressiv empfinden. Für den Leser kann eine Call-to-Action aber sehr hilfreich sein, da dadurch schneller klar wird, um was es geht (und wo man klicken soll).

14. Keine Willkommens-E-Mail senden

Keine Willkommens-E-Mail zu versenden, kann ein großer Fehler im E-Mail-Marketing sein. Denn damit geht eine wertvolle Gelegenheit verloren, mit den Abonnenten in Kontakt zu treten, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen und sie mit wichtigen Informationen zu versorgen.

Willkommens-E-Mails haben nachweislich höhere Öffnungs- und Engagement-Raten als andere Arten von E-Mails (bis zu 86 %) und können genutzt werden, um wichtige Details über die Marke, Produkte, Dienstleistungen oder Werbeaktionen zu vermitteln.

Wenn Marken es versäumen, eine Willkommens-E-Mail zu versenden, verpassen sie potenziell die Chance, eine Beziehung zu ihren Abonnenten aufzubauen, deren Engagement zu erhöhen und eine langfristige Kundenbindung zu fördern.

15. Die Statistiken links liegen lassen

Wer nicht in die Statistiken blickt, verpasst viel. Beispielsweise deuten hohe Abmelderaten auf hohe Unzufriedenheit hin, möglicherweise weil die Versandliste schon etwas älter ist oder die Inhalte einfach nicht passen.

Eine geringe Öffnungrate könnte ihren Grund in der Betreffzeile haben. Je uninteressanter diese ist, desto weniger Leute werden den Newsletter öffnen. Ist die Öffnungsrate hoch, die Klickrate aber gering, dann gibt es entweder keine gute Call-to-Action (siehe oben) oder die in der Betreffzeile geteaserten Inhalte, halten nicht was sie versprachen.

Fazit

Das gesamte E-Mail Marketing leidet darunter, dass tagtäglich so viele irrelevante Newsletter versendet werden. Und wenn E-Mail Marketing mit seinem Ruf zu kämpfen hat, dann kommt das meiner Meinung nach nicht von Spammern – die Spamfilter sind inzwischen sehr gut – sondern von den nutzlosen Werbe-E-Mails, die die Unternehmen fast immer völlig legal an ihre Kunden herumschicken.

Bitte beachten Sie vor allem den ersten Punkt und verhelfen Sie so dem Medium Newsletter wieder zu einem besseren Ansehen!

 

P.S. Hier haben wir übrigens 15 Tipps, wie man einen guten Newsletter erstellt.

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Gründer und CEO

Hallo! Ich bin Robert Brandl, ein E-Mail-Marketing-Experte mit über 15 Jahren Branchenerfahrung. Nachdem ich meine Laufbahn in einer Online-Marketing-Agentur begann, gründete ich EmailTooltester als Herzensprojekt, um kleinen und mittleren Unternehmen zu helfen. Mein Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, das Potenzial des E-Mail-Marketings voll zu erschließen.

Roberta Phillips

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Hallo, ich bin Roberta! Ich habe als digitale Marketing Managerin für eine Vielzahl von Online-Unternehmen gearbeitet und dabei unzählige Web-Tools ausprobiert. Häufig war ich begeistert, andere Male verzweifelt. Ich freue mich darauf, Ihnen dabei zu helfen, die richtigen E-Mail-Marketing- und CRM-Tools für Ihr Business zu finden.

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04.03.2024 – Weitere Fehlerquellen hinzugefügt

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