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Bei meiner letzten telefonischen Beratung kam die Frage nach einer multilingualen Newsletter-Software auf.
Konkret sollten E-Mail Kampagnen in drei unterschiedlichen Sprachen versendet werden. Das führte zur Frage, welches unserer getesteten E-Mail Marketing-Tools sich dafür am besten eignet?
Voraussetzungen für mehrsprachigen Versand
An diese Dinge sollte man denken, wenn man international E-Mails versendet:
- Mehrsprachigkeit der Software selbst
Vorausgesetzt es sollen internationale Teammitglieder mit dem Tool arbeiten, so ist darauf zu achten, dass dieses neben der deutschen Oberfläche zumindest auch Englisch anbietet. - Zeichensatz
Um zu gewährleisten, dass Sonderzeichen und Schriftzeichen wie Chinesisch oder Japanisch korrekt dargestellt werden, fährt man am sichersten mit dem UTF-8 Zeichensatz. Die von uns getesteten Newsletter Tools verwenden inzwischen alle diesen Zeichensatz. - Zugangsstufen
Wer im internationalen Team arbeitet, möchte nicht immer Vollzugriff für alle Mitarbeiter bieten. Darum ist ein granulares Rechtemanagement hilfreich. - Anmeldeformular, Doppel-Opt-in Prozess
Sowohl die einzelnen Datenbankfelder, wie auch die Bestätigungs-E-Mail müssen in der jeweiligen Landessprache versendet werden. - Datenbankstruktur des Newsletter-Tools
Ein sehr wichtiger Punkt: wie verwaltet das System die Abonnenten? Wirft es Deutsche, Engländer und Franzosen in einen großen Topf oder kann man die Listen separat verwalten. Das sehen wir uns jetzt direkt im Detail an.
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Datenbank-Ansätze:
Alle Empfänger landen in einem Topf
Der eine Teil der Anbieter geht von einem großen Topf aus in dem alle Abonnenten landen (z.B. Newsletter2Go). Innerhalb dieses Topfes kann man einzelne Segmente erstellen.
Gut, denken Sie jetzt vielleicht. Über die einzelnen Segmente könnte man ja die Sprachen abbilden. Bei genauerem Hinsehen stellt sich das aber als Trugschluss heraus.
Das Problem sind die Anmeldeformulare mit den Datenbankfeldern und die Opt-in Bestätigungs-E-Mails. Diesen kann man nur einen Sprachstempel aufdrücken. Es macht auch insgesamt eher wenig Sinn Empfänger zu mischen, die sowieso nie eine identische E-Mail erhalten werden.
Dazu kommt noch ein weiterer Nachteil: wenn Sie von einer Sprache ein Untersegment erstellen möchten, z.B. französischsprachige Männer im Alter zwischen 20-30, wird es schnell komplex und unübersichtlich.
Eine mögliche Lösung wäre es, komplett verschiedene Accounts zu eröffnen. Ob das in Ihrem Falle sinnvoll ist, hängt vor allem mit Ihrer Organisationsstruktur zusammen. Wird das E-Mail Marketing dezentral von den jeweiligen Landesniederlassungen gesteuert, dann wären tatsächlich komplett separate Accounts sinnvoller. Bei einem zentral aufgestellten Marketing hingegen, ist es praktisch, wenn man nur mit einem Account arbeitet. Das beschreibe ich im nächsten Punkt:
Separate Listen für einzelne Empfängergruppen
Der andere Ansatz, den z.B. CleverReach, MailChimp und Rapidmail verwenden, sind komplett abgegrenzte Listen. So hat man verschiedene Töpfe, denen man jeweils eine Sprache oder ein Land zuweist. Innerhalb dieser Töpfe passt man die Anmeldebestätigungs-E-Mails und Formularfelder sprachlich an.
Das schöne daran ist, dass man alles innerhalb eines Accounts verwalten kann. Bei hohen Versandmengen profitiert man dann auch von Staffelrabatten.
Vier E-Mail Anbieter im Vergleich
CleverReach | MailChimp | Rapidmail | Newsletter2Go | |
---|---|---|---|---|
Sprachen der Software | Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch | Englisch | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch | Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch etc. |
Art der Listenverwaltung | Separate Listen | Separate Listen | Separate Listen | Ein “Topf” |
Zugangsrechte für Teammitglieder | Äußerst granular steuerbar | Vier verschiedene Login-Rollen | Nur ein Login | Äußerst granular steuerbar |
Weitere Infos | Ausführlicher Testbericht | Ausführlicher Testbericht | Ausführlicher Testbericht | Ausführlicher Testbericht |
Fazit
Wie Sie der Tabelle entnehmen können, schneidet CleverReach beim Einsatz in einem internationalen Umfeld am besten ab. Das heißt natürlich nicht, dass die anderen Anbieter gänzlich ungeeignet wären.
Eine andere Frage, die ich hier nicht behandelt habe, die aber durchaus Relevanz besitzt, ist die Frage der Zustellbarkeit. Deutsche Newsletter-Software ist z.B. nicht zwangsweise perfekt für französische Freemailer geeignet. Das zu testen ist aber leider nicht ganz einfach. Mir fehlen dazu die entsprechenden Versandlisten.
Ich hoffe, dieser Artikel hilft Ihnen weiter bei der Auswahl eines Anbieters.
Nachtrag: Organisation internationaler E-Mail Marketing Teams
Bei einem meiner telefonischen Beratungstermine kam nun zudem die Frage auf, wie man das E-Mail Marketing am besten innerhalb einer internationalen Organisation aufstellt.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ein zentrales E-Mail Marketing normalerweise besser funktioniert als die Aussteuerung über dezentrale Teams. Gerade wenn die Regionen z.B. nur 1x im Monat einen Newsletter versenden, benötigen Sie jedes mal wieder ein bisschen Eingewöhnungszeit um mit dem Tool aufs Neue vertraut zu werden. Außerdem wird das E-Mail Marketing nie so einen hohen Stellenwert haben, wie es in einer zentralen Abteilung der Fall ist. Falls eine Region natürlich darauf besteht das E-Mail Marketing selbst zu machen, würde ich es ihr nicht verbieten.
Besonders wichtig ist dazu, dass das Listenmanagement generell von geschulten Personen durchgeführt wird, sofern der Datenaustausch nicht automatisch über ein CRM-System geschieht. Leute, die nicht regelmäßig Versandlisten hochladen, machen sehr leicht Fehler, was dann zu Problemen bei der Personalisierung führen kann.
Falls Sie noch ergänzende Fragen haben, hinterlassen Sie bitte einfach einen Kommentar!
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Dieser Artikel wurde von unserem Expert:innenteam geschrieben und folgt unserem eigens entwickelten Testverfahren.
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