Dieses amerikanische Tool ist sehr speziell: ein Affe repräsentiert die Marke und bespaßt den Anwender während der E-Mail Kampagnen-Erstellung. Was auf den ersten Blick lächerlich erscheinen mag, ist in Wirklichkeit eines der weltweit führenden E-Mail Marketing Tools.
Eine Sache sticht besonders hervor: bis zu 2.000 Abonnenten können monatlich mit insgesamt 10.000 E-Mails beglückt werden - kostenlos!
Für Firmen ist der kostenlose Tarif nicht unbedingt das Wahre, da man im Forever Free Tarif einen kleinen Werbebanner in die Fußzeile gepackt bekommt. Wer auf den Affenbanner verzichten möchte, kann jedoch auch auf die Abonnement- oder Prepaid-Tarife zurückgreifen. Dort kann man dann auch Features wie Autoresponder-Kampagnen nutzen.
Eine weitere, erst kürzlich hinzugefügte, Funktion ist das CRM, das bereits im kostenlosen Tarif zur Verfügung steht. Damit können kleine Firmen Ihre Kundenkontake verwalten.
Doch schauen wir uns an, wie das Newsletter Tool von innen aussieht:
MailChimp screenshots
MailChimp Preise
Mailchimp bietet den Forever Free Tarif komplett kostenlos an. Damit können Sie 2.000 aktiven Empfängern bis zu 10.000 E-Mails pro Monat schicken (mit kleinem Werbebanner). Als werbefreien Bezahltarif gibt es den Essential Tarif, der bei $9,99 pro Monat losgeht und maximal 500 Empfänger erlaubt. Des weiteren gibt es den Standard und Premium Tarif mit erweiterten Funktionen.
Vor- und Nachteile
Ausgereifter Editor:
Es macht Spaß mit dem ausgereiften Newsletter-Editor zu arbeiten, der eine Vielzahl von Baustein-Elementen bietet.
Guter Freemium Tarif:
Auch wenn man nicht in den Genuß der Automatisierungsfunktionen kommt, ist der kostenlose Tarif recht großzügig: 2.000 Empfängern darf man monatlich bis zu 10.000 E-Mails senden.
Tolle Auswahl an Templates:
MailChimp bietet eine Vielzahl an Templates, die dank responsive Design auch gut auf mobilen Endgeräten ankommen.
Keinerlei deutsche Lokalisierung:
Leider gibt es weder die Oberfläche auf Deutsch, noch den Support. Auch die Mitgliedschaft in wichtigen europäischen Verbänden, wie der Certified Senders Alliance ist bei MailChimp nicht vorhanden.
Vergleichsweise hohe Preise:
Zwar ist der kostenlose Tarif sehr großzügig, jedoch steigen die Preise in den Bezahltarifen steil an und sind vergleichsweise teuer. Da man in USD bezahlen muss, birgt dies ein zusätzliches Währungsrisiko und mögliche Fremdwährungsgebühren.
Datenschutz: EU-Regeln greifen teilweise nicht, da US Unternehmen:
Die Tatsache, dass MailChimp seine Daten auf US-Amerikanischen Servern hostet, birgt für europäische Unternehmen ein gewisses Risiko hinsichtlich jüngster Datenschutzskandale.
Die Bewertung im Einzelnen
Kriterium | Bewertung | Kommentare |
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Einfachheit |
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Für die Vielzahl an Funktionen, die MailChimp bietet, ist es einfach zu bedienen – vorausgesetzt man kommt mit den englischen Fachbegriffen zurecht. |
Newsletter Erstellung |
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Editor |
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Der Editor bietet alle Funktionen, die ’state of the art‘ sind. Sehr klar strukturiert und angenehm von der Bedienung. |
Personalisierung |
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Bietet neben den üblichen Optionen auch wenn/dann-Regeln. Abonnenten können selbst ihren Datensatz aktualisieren. |
E-Mail Typen |
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Einzel-Kampagne, regelmäßige Kampagne, Autoresponder, A/B Split-Test, RSS-Kampagnen, Follow-Up Kampagnen. |
Auswahl und Flexibilität der Template-Designs |
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Gute Auswahl. Danke des Template-Editors kann man sich ein komplett individuelles Template erstellen. Spezielle smartphone-freundliche („responsive“) Vorlagen gibt es auch. |
E-Mail Automation |
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Aktuell noch recht limitiert. Die Autoresponder-Funktion ist relativ komfortabel, allerdings gibt es keine Workflow-Ansicht mit der man Verästelungen und Abhängigkeiten abbilden könnte. |
Listenverwaltung |
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Bietet zahlreiche Listenimport-Optionen. Segmente können einfach erstellt werden. |
Anmeldeformulare |
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Sehr guter Formulareditor. Verwendet Doppel-Opt-in. Auch Formulare kann MailChimp automatisch auf Basis Ihrer Website-Farben automatisch stylen. |
Zustellbarkeit (Deliverability) |
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Mailchimp erreichte in unseren Tests überwiegend gute Ergebnisse. Einziger Wermutstropfen: bei Gmail geht es fast immer in den Werbeordner statt ins Hauptpostfach. |
Berichte und Analysen |
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Liefert die Standard-Infos. Google Analytics und Konversions-Tracking ist ebenfalls integriert. |
Verfügbare Sprachen |
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Oberfläche nur in Englisch verfügbar. Für den Versand arbeitet es mit UTF-8 Codierung, die sich für beliebige Sprachen, also auch Deutsch, eignet. |
Weitere Funktionen |
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Spam- und Design-Testing |
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Darstellung der E-Mail kann mit dem für Laufzeit-Tarife kostenlosen Inbox Inspector getestet werden. Ein Spam-Test wird nicht mehr angeboten. |
Bounce-Verwaltung (unzustellbare E-Mails) |
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Hard-Bounces werden sofort auf inaktiv gestellt, bei Soft Bounces versucht Mailchimp drei Tage lang die E-Mail auszuliefern. Klappt das über mehrere Kampagnen nicht, wird die E-Mail Adresse auf inaktiv gestellt. |
Blacklist |
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Speichermöglichkeit für Bilder und Dateien |
scheinbar unbegrenzt |
Bislang haben wir problemlos 74 Bilder und Dateien hochladen |
Für Profis |
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Authentifizierung |
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Unterstützt SenderID, SPF, DomainKeys und DKIM |
Verwendung von eigener Domain |
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Alle Tracking-Links enthalten die Domain „list-manage.com“ |
Unterschiedliche Zugriffsstufen zum Account |
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Es gibt vier verschiedene Zugangsstufen: Admin, Manager, Author und Viewer. Sogar das Editieren der Newsletter kann gleichzeitig im Team erfolgen |
Schnittstellen |
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API, Salesforce, Highrise, Zoho CRM, SugarCRM, Microsoft Dynamics CRM und viele weitere. |
Landing-Page Erstellung |
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Mit dem neuen Landing Page Creator können Anmeldeseiten erstellt werden. Aktuell ist dieser Editor noch sehr einfach gehalten. Sie können Ihre eigene Domain verbinden, das kostet aber leider $100 extra pro Jahr. Zudem gibt es keine A/B-Testfunktion. GetResponse bietet hier einen wesentlich ausgereifteren Landing Page-Editor. |
Support |
3/5 |
Die Support-Datenbank ist sehr umfangreich. Der Chat-Support funktioniert gut. Schade, dass es keinen Support auf Deutsch gibt. |
Gesamtbewertung |
4/5 |
Gäbe es MailChimp auch auf Deutsch, wäre es eine wirklich tolle Alternative zu hiesigen Anbietern. Ein wenig bedenklich finden wir MailChimp allerdings mit Blick auf den Datenschutz und die Tatsache, dass man nur in US$ bezahlen kann. |
Fazit
Wer ein E-Mail Tool sucht, das tolle Templates und einen ausgereiften Editor bietet, der sollte sich näher mit MailChimp beschäftigen. Grundsätzlich ist Mailchimp auch einfach zu bedienen, allerdings geriet die Übersichtlichkeit der Oberfläche mit den letzten paar Updates leider in Mitleidenschaft. Automatisierungen geraten dadurch sehr schnell zum Verwirrspiel.
Eines der größten Mankos ist allerdings, dass es derzeit noch keine deutsche Oberfläche gibt. Wer die Fachterminologie nicht gewohnt ist, könnte sich hier schwer tun. Sämtliche Formulare und Standard-E-Mails können aber durchaus auf Deutsch umgestellt werden.
Bezüglich des Ortes der Datenspeicherung war MailChimp uns gegenüber leider nicht besonders informationsfreudig. Man kann aber davon ausgehen, dass die Empfängerdaten auf einem Server in den USA landen.
Mit seinen restlichen Leistungsmerkmalen kann der Schimpanse aber durchaus entzücken.
MailChimp Alternativen
Nicht überzeugt von Mailchimp?
Deutschsprachige Alternativen zu Mailchimp gibt es einige: die besten besprechen wir ausführlich in diesem Artikel.
Ansonsten können Sie auch unseren Smart Finder benutzen: Sie beantworten einfach 6 Fragen und der Smart Finder findet den richtigen Newsletter-Anbieter für Sie!
FAQ - Häufige Fragen
Kann ich bei MailChimp auch in Euro zahlen?
Das geht schon, allerdings richten sich die Preise stets nach dem aktuellen Dollarkurs. Von daher können die Preise steigen, falls der US-Dollar stärker wird.

Ist es bei MailChimp erlaubt Affiliate Links in die Newsletter einzubauen?
Grundsätzlich kann man Affiliate Links einbauen, es gibt aber bestimmte Domains, die bei MailChimp auf einer Blacklist stehen. Ist das der Fall, so kann es sein, dass der Versand unterbunden wird.
