Sie haben also das passende Newsletter-Tool gefunden und sind bereit, Ihren ersten Newsletter zu versenden? Klasse!
Aber jetzt müssen Sie sich für eine Absender-E-Mail-Adresse entscheiden. Das scheint zunächst trivial zu sein, ist aber in Wirklichkeit ein wichtiger Bestandteil für eine gute E-Mail-Zustellbarkeit. Wenn sie richtig gewählt ist, schafft sie Vertrauen bei Ihren Leser:innen und trägt dazu bei, dass Ihre Newsletter auch ankommen.
Aber was sind die aktuellen Best Practices rund um die Absender-E-Mail-Adresse? Wir beginnen mit allgemeinen Best Practices und gehen dann zu spezifischeren Tipps über, je nachdem, welche Art von E-Mail Sie versenden (Newsletter- oder Transaktionsnachrichten).
Wir werden auch untersuchen, wann es am besten ist, eine Subdomain oder Ihre Hauptdomain für Ihre Absender-E-Mail-Adresse zu verwenden
Allgemeine Best Practices für Ihre Absender-E-Mail-Adresse
Vermeiden Sie Änderungen: Durch einen einheitlichen Absendernamen und eine gleichbleibende E-Mail-Adresse weiß Ihre Leserschaft, mit wem sie es zu tun hat. Dies trägt zur Aufrechterhaltung einer guten Senderreputation bei und verhindert, dass Ihre E-Mails im Spam-Postfach landen.
E-Mail-Authentifizierung: Dies ist nicht nur technisches Fachchinesisch: SPF, DKIM und DMARC sind Ihr Security-Team. Sie teilen den Mail-Servern mit, dass Ihre E-Mails echt sind. Zudem schützen Sie Ihre Abonnenten vor potenziellen Phishing-Betrügern, die E-Mails unter Ihrem Namen versenden. Wie das alles funktioniert, erfahren Sie in unserem Leitfaden, der Ihnen zeigt, wie Sie Ihre E-Mails richtig authentifizieren.
Vermeiden Sie „No-Reply“-Adressen: In einer „No-Reply“-Adresse schwingt immer eine gewisse Arroganz mit – das Unternehmen möchte nichts von mir wissen. Wir empfehlen Ihnen stattdessen auf Dialog zu setzen. Das macht Ihre Marke ansprechbar und kann wertvolles Feedback liefern. Wenn Sie wirklich nicht antworten können, sollten Sie eine Autoresponder-Nachricht einrichten, die Ihre Leser auf Ihr Kontaktformular verweist.
Überwachen Sie „Reply-to“-Adressen: Wenn Sie zu Antworten ermutigen, sollten Sie darauf vorbereitet sein, zu antworten. Egal, ob es sich um Feedback, Fragen oder Probleme handelt – wenn Sie jemanden haben, der bereit ist, Anfragen zu beantworten, trägt dies zu einem positiven Markenimage bei.
Vermeiden Sie kostenlose E-Mail-Adressen: Die Verwendung allgemeiner E-Mail-Anbieter wie Gmail, Yahoo oder Outlook kann sich negativ auf Ihre Zustellbarkeit auswirken. Viele E-Mail-Anbieter stufen Newsletter von diesen Adressen als Spam ein, insbesondere wenn Sie eine solche Absenderadresse für Ihre Massen-E-Mails verwenden.
Dies waren einige Empfehlungen, die allgemein gültig sind. Lassen Sie uns nun auf die Besonderheiten von Newslettern und Transaktions-E-Mails eingehen.
Best Practices für Newsletter und andere Massen-E-Mails
Eine naheliegende E-Mail-Adresse für den Newsletter Ihres Unternehmens könnte newsletter@firma.com sein, die Hauptdomain Ihres Unternehmens. Eine weitere Möglichkeit ist es, eine spezielle Subdomain für den Versand einzurichten (z. B. newsletter@mail.company.com). Stellen wir die beiden Möglichkeiten gegenüber:
Vor- und Nachteile der Verwendung einer Subdomain für die Absender-E-Mail-Adresse:
Vorteile
- Authentifizierung: Sie können ganz einfach bestimmte E-Mail-Authentifizierungsmethoden (wie SPF, DKIM und DMARC) für die Subdomain einrichten, ohne die Einstellungen Ihrer Hauptdomain zu beeinflussen. Dies ist besonders wichtig, wenn Sie eine Reihe verschiedener E-Mail-Dienstanbieter (z. B. Mailchimp) sowie E-Mail-Dienste des Unternehmens (z. B. Google Workspace) nutzen. Jeder dieser Dienste benötigt einen eigenen SPF-Eintrag. Aufgrund der Beschränkungen dieses Protokolls können Sie jedoch normalerweise nicht mehr als 5 verschiedene E-Mail-Dienste hinzufügen. Durch die Verwendung einer Subdomain, wie z. B. mail.firma.com, können Sie diese jedoch speziell für Newsletter konfigurieren, während Ihre Hauptdomain normale E-Mails versendet.
- Absenderreputation: Nehmen wir den unwahrscheinlichen Fall an, dass Sie Probleme mit der Zustellung haben, weil vermehrt Spam-Meldungen für Ihre Newsletter eingehen. Dies könnte sich auf die Zustellbarkeit der regulären Unternehmens-E-Mails auswirken, die Ihre Mitarbeiter verwenden. Die Verwendung einer Subdomain kann Sie davor schützen.
- Automatisierter Spam: SaaS-Unternehmen (Software as a Service) sind besonders anfällig für Spammer. Wenn Spammer eine Sicherheitslücke finden (z.B. ein Formular), die es ihnen ermöglicht, Spam über Ihre E-Mail-Adresse zu versenden, schützt die Verwendung einer Subdomain Ihren regulären Firmen-E-Mail-Verkehr.
Nachteile
- Bekanntheitsgrad: Einige Nutzer und Nutzerinnen könnten verwirrt sein oder eine Subdomain als verdächtig empfinden, vor allem wenn sie an Ihre Hauptdomain gewöhnt sind. Hinzu kommt, dass Spammer oft Domains verwenden, die den echten Domains des Unternehmens sehr ähnlich sind. Ein Spammer könnte etwa leicht eine Fake-Domain wie sparkasse-newsletter.com registrieren, der mit newsletter.sparkasse.com verwechselt werden könnte.
- Einrichtung: Erfordert etwas mehr technisches Know-how und Aufwand als die Verwendung Ihrer Hauptdomain. Aber insgesamt ist dies kein allzu wichtiger Faktor.
Die überwiegende Mehrheit der größeren Unternehmen verwendet Subdomains für den Versand von Newslettern. Dies sind einige Beispiele: Netflix, HBO, Amazon, Shopify, Wix, Squarespace, Coldplay (die Band), Wise, DKB und Santander Bank.
Interessanterweise haben wir bei den Newsletter-Tools selbst festgestellt, dass ActiveCampaign, Mailchimp, CleverReach und MailerLite alle ihre Newsletter von ihren Hauptdomains aus versenden. In der Regel entscheiden sie sich für E-Mail-Adressen wie „newsletter@“, aber einige von ihnen verwenden auch allgemeine help@- oder info@-E-Mail-Adressen, was ich besonders interessant finde.
Warum das, fragen Sie?
Weil info@ eine E-Mail-Adresse ist, die üblicherweise für allgemeine Anfragen an das Unternehmen verwendet wird. Wenn man eine Massen-E-Mail von dieser Adresse aus verschickt, ohne eine andere Antwortadresse anzugeben, bedeutet das, dass alle Out-of-Office E-Mails und andere Replies (wenn Sie schon einmal einen großen Newsletter verschickt haben, wissen Sie, wovon ich spreche) in genau diesem Posteingang landen. Ich kann nur hoffen, dass hier mit guten Filtern gearbeitet wird 🙏.
Meine Vermutung, warum die E-Mail Marketing Dienste die Hauptdomain bevorzugen, ist der Branding-Effekt und der Trust der davon abstrahlt. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass Anbieter von Newsletter-Tools selbst viele verschiedene Newsletter-Dienste nutzen (was die Authentifizierung vereinfacht).
Je mehr unterschiedliche E-Mail- und Newsletter-Dienste in Ihrem Unternehmen genutzt werden, desto wahrscheinlicher ist es also, dass der Versand über eine Subdomain sinnvoller ist.
Natürlich können Sie auch mit Ihrer Haupt-Domain beginnen und später wechseln, falls nötig. Bedenken Sie jedoch, dass Sie durch den Wechsel zu einer anderen Domain einen Großteil der Reputation verlieren, das mit Ihrer alten Absender-E-Mail-Adresse verbunden ist.
Best Practices für persönlichere Nachrichten (z. B. Autoresponder und Transaktions-E-Mails)
Bei Nachrichten, die auf einer persönlicheren Ebene versendet werden, wie z. B. Transaktionsnachrichten und auch „halb-persönliche“ Nachrichten wie Autoresponder, ist das Senden von der Hauptdomain gängiger. Marken wie Amazon, Spotify oder Namecheap verfolgen diesen Ansatz. Dennoch sind meiner Beobachtung nach Subdomains bei größeren Versendern immer noch beliebter.
Falls Ihr Ziel darin besteht, tatsächlich auch eine Antwort auf Ihre E-Mail zu erhalten, sei es ein Autoresponder oder eine Drip-E-Mail-Kampagne (Artikel auf Englisch), sollten Sie unbedingt Ihre Hauptdomain als Absender-E-Mail-Adresse verwenden. Andernfalls könnten viele Leute zögern zu antworten, weil sie denken, dass es sich um keine echte E-Mail-Adresse handelt.
Fazit
Die Entscheidung für die richtige Absender-E-Mail-Adresse mag wie ein kleines Detail erscheinen, aber wie wir gesehen haben, ist es alles andere als das.
Ganz gleich, ob Sie sich für die Hauptdomain, eine Subdomain oder eine andere Art von E-Mail entscheiden, wichtig ist, dass Sie das Vertrauen und den Wiedererkennungswert Ihrer Zielgruppe genießen.
Kleinere Unternehmen können im Allgemeinen die Hauptdomain verwenden. Das machen wir bei Tooltester auch so (wir sind ein Unternehmen mit 10 Mitarbeitern). Die persönlichere Note ist für uns von Vorteil.
Größeren Unternehmen, insbesondere solchen ab mittlerer Größe, empfehle ich im Allgemeinen eine Subdomain für Newsletter. Sie bietet eine zusätzliche Ebene der Trennung und mehr Flexibilität.
Für Transaktions-E-Mails, die oft eher persönlicher Natur sind, bin ich jedoch eher für die Verwendung der Hauptdomain, unabhängig von der Unternehmensgröße.
Es geht darum, das richtige Gleichgewicht zu finden. Letztendlich geht es bei E-Mails um Kommunikation, und Ihre Absenderadresse gibt den Ton an, noch bevor der Inhalt gelesen wird.
Wenn Sie weitere Fragen oder Feedback haben, hinterlassen Sie bitte einen Kommentar! Wir lesen jeden von ihnen.
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09 Juli 2024 – Hinweis ergänzt zu SaaS-Unternehmen
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