Sie haben gerade Ihre neueste E-Mail-Marketing-Kampagne auf die Beine gestellt und sitzen zufrieden in Ihrem Schreibtischstuhl.
Eine kleine Verschnaufpause haben Sie sich nach der ganzen Arbeit allemal verdient! Aber ganz ist der Gipfel zum Kampagnen-Erfolg leider noch nicht erklommen. Denn – nach der Erstellung geht es an die Überprüfung der Zahlen!
Wir sprechen hier von sogenannten KPIs (Key Performance Indicators), die Ihnen aussagekräftige Einblicke in die Effektivität Ihrer E-Mail-Strategie ermöglichen.
Sie können KPIs als eine Art Kompass betrachten, der Ihnen den Weg weist und die nötigen Informationen liefert, um den Erfolg Ihrer E-Mails zu messen. Wenn Sie die richtigen Messwerte verfolgen, können Sie feststellen, welche Maßnahmen funktionieren und welche nicht.
Sie können sich Fragen beantworten wie:
- Kommt es gut an, wenn ich Emojis in die Betreffzeile einfüge?
- Verdeutliche ich die Botschaft meiner E-Mails genug?
- Tragen meine E-Mails in irgendeiner Weise zu meinem Business-Erfolg bei?
…und viele mehr.
Von der Anzahl der Personen, die den „gefürchteten“ Abmelde-Button klicken, bis zu der Frage, wie viel Geld Sie mit jeder E-Mail verdienen – die E-Mail-Marketing-KPIs verraten Ihnen alles, was Sie über den Status Ihrer E-Mail-Marketingbemühungen wissen müssen.
1. Zustellbarkeitsrate
Die Zustellbarkeitsrate zeigt Ihnen an, wie viele E-Mails erfolgreich an Ihre Liste zugestellt wurden. Sie zählt alle E-Mails, die in den Posteingängen angekommen sind, unabhängig davon, ob sie im Hauptpostfach oder Tabs wie „Werbung“ oder „Soziales“ gelandet sind.
Wie wir wissen, gibt es auch noch andere, „dunkle Orte“, in die Ihre E-Mails gelangen können – im Spam- und Junk-Mail-Ordner. Oder aber es trifft der „Worst-Case“ ein und die E-Mails landen im Nirgendwo und kommen gar nicht erst bei den Empfängern an.
In der Praxis kann das z.B. so aussehen: Sie haben eine umfassende E-Mail-Liste mit 10.000 Kontakten. Wenn 20% Ihrer E-Mails nicht in den Posteingängen der Empfänger ankommen, dann ist es so, also hätten Sie nur 8.000 Personen in Ihrer Kontaktliste. Das ist ein starker Rückgang.
Wie das Testing-Tool Glock die Zustellbarkeit anzeigt
Wenn Sie eine hohe Zustellbarkeitsrate haben, ist das ein Zeichen dafür, dass Sie eine gesunde E-Mail-Liste voll von echten E-Mail-Adressen haben und Ihre Inhalte „ins Schwarze treffen“. Wenn die Zustellbarkeitsrate sinkt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass Ihre E-Mails von Spamfiltern blockiert (Text auf Englisch) werden oder ein Ansturm von Spambot-Abonnenten stattfindet.
So berechnen Sie Ihre Zustellbarkeitsrate: Teilen Sie die Anzahl der E-Mails, die tatsächlich in den Posteingängen der Abonnenten gelandet sind (die Tabs „Posteingang“, „Werbung“ und „Soziales“), durch die Gesamtzahl der versendeten E-Mails. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Leider ist es nicht ganz einfach, diese Zahlen zu ermitteln. Sie müssen entweder Ihre eigenen Tests durchführen oder ein E-Mail-Zustellbarkeits-Tool wie Glock verwenden. Damit erfahren Sie, wo genau Ihr Newsletter bei verschiedenen internationalen E-Mail-Anbietern (z. B. Gmail, Outlook, Yahoo usw.) gelandet ist.
Im Idealfall würde Ihre Zustellbarkeitsrate bei 100% liegen, aber es gibt eigentlich immer ein paar Ausreißer, die sich in der Kontaktliste verstecken. Sie brauchen sich erst dann Sorgen machen, wenn Ihre Quote unter 90% fällt.
Hinweis: Obwohl die Begriffe ähnlich klingen, ist die Zustellbarkeitsrate nicht genau dasselbe wie die Zustellungsrate. Die Zustellungsrate umfasst alle E-Mails, auch diejenigen, die im Spam-Ordner gelandet sind (weil sie technisch gesehen zugestellt wurden). Kurz gesagt betrachtet die Zustellungsrate die Gesamtzahl der E-Mails, die nicht „gebounct“ sind – ein Punkt, auf den wir weiter unten näher eingehen.
Wie Sie Ihre Zustellbarkeitsrate verbessern können
- Verwenden Sie Doppel-Opt-in für Ihre Anmeldungen, um sichere Öffnungen und Klicks zu erhalten. Das gibt Bonuspunkte bei Gmail & Co.
- Prüfen und hinterfragen Sie die Wege, auf welchen Sie Ihre E-Mail-Adressen sammeln
- Bereinigen Sie regelmäßig Ihre E-Mail-Liste
- Fragen Sie von Anfang an die Erwartungen Ihrer Abonnenten ab
- Wählen Sie einen E-Mail-Service-Provider (kurz ESP) mit einer soliden Erfolgsbilanz bei der Zustellbarkeit (wir haben in unseren Tests zur Zustellbarkeit von E-Mails einige der besten Anbieter ermittelt)
Beispiel aus der Praxis: KlickTipp gewinnt unseren letzten Zustellbarkeitstest
Der von Ihnen gewählte ESP kann einen großen Einfluss auf Ihre Zustellbarkeitsrate nehmen. Über die letzten Jahre haben wir die Zustellbarkeit einiger der beliebtesten E-Mail-Marketing-Plattformen untersucht.
Zu den zuverlässigsten E-Mail-Service-Providern gehörten in unseren letzten drei Testrunden ActiveCampaign, MailerLite, Mailchimp, KlickTipp und GetResponse.
Allerdings kann jede Testrunde anders aussehen. Ein Provider, der in unserem letzten Zustellbarkeitstest einen sehr guten Rang belegte, muss es nicht zwangsläufig in den nächsten Testläufen. In unseren Tests haben wir bei vielen der Top-Anbieter auch immer wieder Schwankungen in der Zustellbarkeit festgestellt, was ein weiterer Beweis dafür ist, wie wichtig es ist, ständig an seiner E-Mail-Zustellbarkeit zu arbeiten.
2. Open Rate
Während Ihre Zustellbarkeitsrate misst, wie viele E-Mails am richtigen Ort ankommen, zeigt Ihnen die Öffnungsrate (engl. Open Rate), wie viele Personen Ihre E-Mails tatsächlich geöffnet haben. Wenn Sie ein Bild davon haben, wie viele E-Mails Personen jeden Tag erhalten (Spoiler: es sind sehr viele), dann wird Ihnen auch klar, dass es keine leichte Aufgabe ist, aus der Masse herauszustechen und eine gute Öffnungsrate zu erzielen.
So wird die Öffnungsrate im CleverReach Dashboard angezeigt
Wie man die Öffnungsrate berechnet: Teilen Sie die Gesamtzahl der geöffneten E-Mails durch die Anzahl der Empfänger. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Hohe Öffnungsraten bedeuten in der Regel, dass Sie überzeugende Betreffzeilen haben oder aber Ihre Abonnenten Ihre E-Mail sogar sehnsüchtig erwarten. Sind Ihre Öffnungsraten besonders niedrig, kann das bedeuten, dass Sie nicht genug tun, um in den überfüllten Postfächern Ihrer Abonnenten aufzufallen.
Vergleichen Sie zunächst Ihre Öffnungsraten mit den Branchennormen. Technische Dienstleistungen haben z.B. eine viel niedrigere Öffnungsrate (19%) als die Bereiche Reisen und Tourismus (39%). Es erscheint nur verständlich, dass Menschen eher E-Mail-Kampagnen über ihre Lieblingsurlaubsziele öffnen als eine E-Mail-Marketingkampagne über ein Tool, das sie täglich für ihre Arbeit verwenden müssen.
Als allgemeine Faustregel gilt jedoch: Wenn Ihre Öffnungsraten unter 15-20% fallen, ist es an der Zeit, zu agieren und Aufmerksamkeit zu erregen.
Hinweis: Öffnungsraten sind nicht immer so transparent, wie sie scheinen. Bei einigen E-Mail-Anbietern kann man E-Mails in einem Vorschaufenster lesen, ohne sie zu „öffnen“, sodass das Ganze nicht als „Öffnung“ gezählt wird.
Neue Datenschutzrichtlinien erschweren es außerdem zuverlässige Daten zu erhalten. So verbirgt Apple Mail durch seine Datenschutzregeln beispielsweise IP-Adressen, lädt die E-Mail-Inhalte privat herunter und markiert sie als „geöffnet“, auch wenn sie nicht geöffnet wurden.
Wie Sie die Öffnungsrate Ihrer E-Mails verbessern können
- Experimentieren Sie mit Betreffzeilen und führen Sie A/B-Tests mit verschiedenen Versionen durch
- Bauen Sie Emojis ein
- Nutzen Sie Personalisierung in Ihren Betreffzeilen
- Versuchen Sie, Ihre E-Mails zu verschiedenen Tageszeiten zu versenden
- Wecken Sie Neugierde, um sich abzuheben
Beispiel aus der Praxis: Hotelmarke steigert Öffnungsraten um 57%
Das SEMI Superior Kinderhotel wollte seine E-Mail-Marketingkampagnen optimieren – insbesondere die Öffnungsraten. Anstatt die Betreffzeile zu testen, beschloss die Marke, mit dem Absendernamen zu experimentieren (ein Merkmal, das oft übersehen wird). Es war ein strategischer Versuch, die Aufmerksamkeit der Personen zu gewinnen, die ihre E-Mails unterwegs lesen. Der Name einer realen Person als Absender anstelle einer Marke kann ein starker Anreiz sein, eine E-Mail zu öffnen.
Das Hotel testete also zwei Varianten von Absendernamen:
- Verwendung des Hotel-Markennamens
- Verwendung des Namens einer realen Person
Die E-Mail, die den Namen der realen Person (in diesem Fall Michaela) enthielt, wurde 57 % häufiger geöffnet als die mit dem Markennamen.
3. Click-Through-Rate
Die Click-Through-Rate (CTR), also die „Durchklick-Rate“ misst, wie viele Personen auf einen Link in Ihrer E-Mail geklickt haben. Sie haben also nicht nur Ihre E-Mail geöffnet, sondern sind einen Schritt weiter gegangen und haben sich mit dem Inhalt beschäftigt.
Diese Kennzahl wird oft als der „Heilige Gral“ des E-Mail-Marketings bezeichnet, da sie im Grunde die Anzahl der Personen, die die E-Mail geöffnet haben, und die Anzahl der Klicks auf einen Schlag auswertet.
So wird die Klickrate in MailerLite angezeigt
Wie man die Click-Through-Rate berechnet: Teilen Sie, die Anzahl der Personen, die auf einen Link geklickt haben, durch die Anzahl der zugestellten E-Mails. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Auch die CTR hängt von Ihrer Branche ab. Im Einzelhandel ist die durchschnittliche CTR beispielsweise viel niedriger (0,7%) als im Bildungswesen (4,4%). Der optimale Wert liegt irgendwo zwischen 2% und 5%.
Hohe Click-Through-Raten deuten darauf hin, dass Ihre E-Mails so interessant sind, dass sie Ihre Empfänger zum Handeln veranlassen. Wenn sie dahingegen eher niedrig sind, könnte das bedeuten, dass der Inhalt Ihrer E-Mail nicht zur Betreffzeile passt oder Sie Ihre Handlungsaufforderung (CTA) unter zu viel anderen Informationen „begraben“.
Hinweis: Sie können auch die Click-to-Open-Rate (CTOR) ermitteln, indem Sie die Anzahl der Personen, die auf einen Link geklickt haben, durch die Anzahl der geöffneten E-Mails dividieren. Diese Methode kommt, wie weiter oben bereits beschrieben, jedoch mit ein paar kleineren Schwierigkeiten daher, wie z. B. dem Umstand, dass ESPs E-Mails als geöffnet markieren, obwohl sie nicht geöffnet wurden.
Die CTR hat auch ein paar Nachteile. Sie kann Ihnen zwar Auskunft darüber geben, dass jemand auf einen Link geklickt hat, nicht aber warum er geklickt oder was er nach dem Klick getan hat. Sie kann also nicht alle relevanten Faktoren abbilden.
Wie Sie Ihre Click-Through-Rate verbessern können
- Vergewissern Sie sich, dass Ihre E-Mail-Inhalte für Ihre Zielgruppe und die Phase, in der sie sich in ihrem Kaufzyklus befindet, relevant sind
- Experimentieren Sie mit verschiedenen Versandzeitpunkten
- Ändern Sie Ihren CTA
- Bauen Sie einen Anreiz zum Durchklicken ein
Beispiel aus der Praxis: SuperOffice erhöhte seine CTR um 53%
SuperOffice steigerte seine Klickrate um ganze 53% von 4,41% auf 6,76%. Und das „nur“ durch das Hinzufügen von Bildern und einer bunten CTA-Schaltfläche in ihren E-Mails. Das ist etwas, was Sie auch ganz leicht in Ihren eigenen Kampagnen ausprobieren können.
4. Abmelderate
Natürlich wäre es ein Traum, wenn jede Person, die Ihre E-Mails empfängt, sich Ihnen auf ewig als treuer Abonnent verpflichten würde – in der Realität ist das aber leider nicht immer der Fall. Es kommt vor, dass Abonnenten aus Ihren E-Mail-Inhalten „herauswachsen“ und die geteilten Inhalte keine Relevanz mehr aufweisen oder dass einfach generell kein Interesse mehr besteht. Auch wenn das etwas traurig ist – Reisende soll man bekanntlich ziehen lassen.
Hier kommt die Abmelderate ins Spiel: Sie misst, wie viele Personen keine E-Mails mehr von Ihnen erhalten möchten.
So wird die Abmelderate in Brevo angezeigt
So berechnen Sie Ihre Abmelderate: Teilen Sie, die Anzahl der Personen, die sich von einer E-Mail abgemeldet haben, durch die Anzahl der zugestellten E-Mails. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Natürlich gilt: je niedriger die Abmelderate, desto besser. Im Durchschnitt liegt sie bei 0,17%. Sorgen sollten Sie sich erst dann machen, wenn sie auf 0,5 % ansteigt. Hohe Abmelderaten könnten ein Anzeichen dafür sein, dass Ihre E-Mails nicht halten, was sie versprechen, oder Sie Ihre Abonnenten mit zu vielen E-Mails überfrachten.
Hinweis: Abmelderaten sagen Ihnen zwar, wann sich jemand abgemeldet hat, nicht aber warum. Dadurch bleiben Sie oft im Unklaren über die Beweggründe. Wenn Ihre Abmelderaten steigen, ist es eine gute Idee, eine Analyse Ihrer E-Mail-Inhalte der letzten Monate durchzuführen. Denn so können Sie sehen, ob und was sich in diesem Zeitraum geändert hat. Viele ESPs bieten Ihnen auch die Möglichkeit, auf Ihrer Abmeldeseite eine Umfrage einzufügen.
Wie Sie Ihre Abmelderate verbessern können
- Experimentieren Sie mit der Anzahl von E-Mails, die Sie Ihren Abonnenten pro Woche senden, oder ermöglichen Sie ihnen, die Häufigkeit der E-Mails festzulegen
- Erstellen Sie „leicht verdauliche“ und relevante Inhalte. Sie könnten auch ein Preference-Center einrichten, in dem die Abonnenten die Themen auswählen können, über die sie informiert werden möchten
- Segmentieren Sie Ihre E-Mail-Liste (Text auf Englisch), damit die Abonnenten nur die Inhalte erhalten, die für sie tatsächlich relevant sind
- Bereinigen Sie regelmäßig Ihre E-Mail-Liste (Text auf Englisch)
- Verwenden Sie ein Double-Opt-in-Verfahren, um sicherzustellen, dass Ihre Abonnenten auch wirklich Ihrer Liste beitreten möchten
5. Bounce Rate
Die Bounce-Rate gibt an, wie viele E-Mails nicht an die Posteingänge Ihrer Abonnenten zugestellt werden konnten. Es gibt zwei Arten von Bounces, die gezählt werden:
- Hard Bounces: Hierbei handelt es sich um dauerhafte Sperren, die in der Regel auf eine ungültige oder inaktive E-Mail-Adresse hinweisen, oder aber auf eine E-Mail-Adresse, die nicht gar nicht mehr existiert. Hard Bounces sollten Sie am besten aus Ihrer Liste entfernen, da Ihre E-Mails ohnehin niemals ihr Ziel erreichen werden und sie sich negativ auf Ihre Zustellbarkeit auswirken können.
- Soft Bounces: Hierbei handelt es sich um vorübergehende Blockierungen, die normalerweise darauf zurückzuführen sind, dass der Posteingang des Empfängers voll oder der Server vorübergehend nicht erreichbar ist. Ihr E-Mail-Marketing-Anbieter wird versuchen, Ihre E-Mail erneut zu senden, bis sie angekommen ist.
So wird die Absprungrate in GetResponse angezeigt
Wie man die Bounce-Rate berechnet: Teilen Sie die Anzahl der E-Mails, die gebounct sind, durch die Anzahl der insgesamt versendeten E-Mails. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Benchmark-Berichte von großen Namen der E-Mail-Marketing-Branche legen nahe, dass 1% eine durchschnittliche Bounce-Rate ist und alles unter 2 % als gut bezeichnet werden kann. Was darüber liegt, könnte ein Zeichen dafür sein, dass Sie eine mangelhafte Software verwenden, eine schlechte Sender-Reputation oder unzureichende Opt-Ins haben. Wenn das der Fall ist, ist der Spam-Ordner nicht mehr weit entfernt.
Wie Sie Ihre Absprungrate verbessern können
- Entfernen Sie E-Mail-Adressen, die „gebounct“ sind, aus Ihrer Liste – jeder gute E-Mail-Marketing-Anbieter tut dies aber auch automatisch
- Wählen Sie Ihren E-Mail-Marketing-Service mit Bedacht – E-Mails, die von kostenloser Software verschickt werden, sind oft ein rotes Tuch für E-Mail-Server
- Verwenden Sie sauberen und einfachen Code (falls erforderlich)
Ein Beispiel aus der Praxis: Copyhackers reduziert die Absprungrate
Copyhackers, eine Plattform zur Ausbildung von Copywritern, hatte mit 0,36 % bereits eine recht niedrige Bounce-Rate, konnte diese aber noch weiter auf nur 0,22% senken. Wie? Lediglich dadurch, dass sie ihre E-Mail-Liste regelmäßig bereinigte und „Catch-All“-E-Mail-Adressen (d.h. Sammelpostfächer), die eher zum Bouncen neigen, sowie „No Reply“ E-Mail-Adressen entfernte.
6. Conversion Rate
Ihr Ziel beim E-Mail-Marketing ist es wahrscheinlich nicht, Ihren Abonnenten jede Woche Freundschafts-Briefe zu schicken 😉. Sie wollen sie aller Voraussicht nach eher dazu bringen, irgendwann eine Aktion auszuführen, also z. B. Ihr Produkt zu kaufen, sich für einen Kurs anzumelden oder einen Guide herunterzuladen. Genau das ist es, was Ihre Conversion Rate verfolgt. Es handelt sich dabei um den Prozentsatz der Abonnenten, die eine bestimmte Aktion durchgeführt haben (z. B. eine Anmeldung, einen Kauf oder einen Download).
Wie man die Konversionsrate berechnet: Teilen Sie die Anzahl der Personen, die eine bestimmte Aktion durchgeführt haben, durch die Anzahl der zugestellten E-Mails. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Die durchschnittlichen Conversion-Raten variieren abermals je nach Branche. So sind die Konversionsraten im E-Commerce gewöhnlich niedrig (1,8%), während die Automobilindustrie eine besonders hohe durchschnittliche Konversionsrate von 3,9% aufweist. Untersuchungen haben ergeben, dass die durchschnittliche Conversion-Rate in 14 wichtigen Branchen bei 2,6 % liegt, weshalb Sie einen Wert von über 2% anstreben sollten.
Wenn Ihre Konversionsrate darunter liegt, könnte das bedeuten, dass Ihr CTA nicht deutlich genug ist, Sie den Mehrwert Ihres Angebots nicht vermitteln oder Sie das falsche Publikum ansprechen.
Wie Sie Ihre E-Mail-Konversionsrate verbessern können
- Stellen Sie sicher, dass Ihr Design für Mobilgeräte angepasst ist
- Experimentieren Sie mit aussagekräftigeren CTAs
- Stellen Sie sicher, dass Ihre Landingpage mit Ihren E-Mails und Ihrem Branding übereinstimmt
- Probieren Sie verschiedene Botschaften und Texte aus
Beispiel aus der Praxis: EverWash erzielte eine E-Mail-Konversionsrate von 37%
Die Autowaschanlage EverWash steigerte ihre E-Mail-Konversionsrate auf 37 %, indem sie eine ansprechende Onboarding-E-Mail-Drip-Serie mit personalisierten Botschaften erstellte. Das Unternehmen nutzte außerdem Upsells (eine Strategie, um Kunden höherwertige Premiumleistungen anzubieten), um bestehende Kunden zu konvertieren, die bereits Interesse an den Dienstleistungen der Marke gezeigt hatten.
7. Spam-Beschwerden
Niemand möchte als Spammer abgestempelt werden, vor allem nicht, wenn man Blut, Schweiß und Tränen in die Erstellung ansprechender E-Mails investiert hat. Aber – es kommt dennoch vor. Spam-Beschwerden messen, wie viele Leute Ihre E-Mail als Spam markiert haben 😢. Kümmert man sich nicht darum, kann das zu einem Teufelskreis werden. Je mehr Beschwerden Sie erhalten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch Ihre künftigen E-Mails in den Tiefen der Spam-Ordner Ihrer Abonnenten landen.
So werden Spam-Beschwerden in MailerLite angezeigt werden
So berechnen Sie die Spam-Beschwerde-Quote: Teilen Sie die Anzahl der Personen, die eine E-Mail als Spam gemeldet haben, durch die Gesamtzahl der versendeten E-Mails. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Im Idealfall sollte Ihre Spam-Quote bei genau 0% liegen. Wenn das nicht der Fall ist, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Sie die Erwartungen der Abonnenten nicht im Voraus festlegen, dass Ihre E-Mails „spammig“ herüberkommen oder der von Ihnen verwendete E-Mail-Service-Provider nicht die nötige Qualität aufweist und Ihnen dadurch Probleme bereitet.
Der Nachteil ist wieder einmal, dass Sie nicht wissen, warum jemand Ihre E-Mail als Spam eingestuft hat. Vielleicht ist er ausgerutscht und hat versehentlich darauf geklickt 😅 🍌, oder er hatte Mühe, die Schaltfläche zum Abbestellen zu finden, und hat sich deshalb für den Beschwerde-Button entschieden.
Zum Glück gibt es ein paar Dinge, die Sie tun können, um die Spam-Beschwerden auf ein Minimum zu reduzieren.
Wie Sie Ihre Spam-Beschwerdequote verbessern können
- Gestalten Sie den Abmeldelink in jeder E-Mail gut sichtbar und leicht zugänglich (versuchen Sie auf keinen Fall, ihn zu verstecken!)
- Aktivieren Sie Doppel-Opt-In, um zu überprüfen, ob die Abonnenten wirklich in Ihre Liste aufgenommen werden wollen
- Vermeiden Sie „spammige“ Betreffzeilen
- Verwenden Sie kein qualitativ minderwertiges E-Mail-Marketing-Tool
8. Weiterleitungsrate
Eines der schönsten Komplimente, das Sie von einem Abonnenten erhalten können, ist eine Weiterempfehlung an Freunde und Familie. Es ist der ultimative Beweis dafür, dass Sie und Ihre Inhalte als gut befunden wurden.
Die E-Mail-Weiterleitungsrate zeigt an, wie viele Personen genau das getan haben, indem sie entweder auf die Schaltfläche „Weiterleiten“ oder „An einen Freund senden“ in Ihrer E-Mail geklickt haben. Bei den meisten E-Mail-Anbietern können Sie diese als trackbare Links hinzufügen.
Hinzufügen von „Weiterleiten an einen Freund“-Links in Mailchimp
So berechnen Sie die Weiterleitungsrate von E-Mails: Teilen Sie die Anzahl der zugestellten E-Mails durch die Anzahl der Klicks auf die Schaltfläche „Weiterleiten“. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Hier gibt es keine Vorgabe zu einem Durchschnittswert, den Sie erreichen sollten. Da nicht jede E-Mail einen „Teilen“-Button hat, kann das Tracking schwierig sein. Außerdem können Sie nicht messen, wenn ein Abonnent in seinem E-Mail-Programm auf die integrierte „Weiterleiten“-Schaltfläche klickt.
Eine Weiterleitung bedeutet auch nicht, dass es sich um einen neuen Abonnenten handelt. Die Person meldet sich schlussendlich vielleicht nicht an, nachdem sie die E-Mail erhalten hat, dafür klickt sie aber vielleicht auf einen Link, besucht Ihre Website etc.
Trotzdem kann es nützlich sein, die Weiterleitungsrate im Laufe der Zeit zu verfolgen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob sich die Abonnenten weiter mit Ihren E-Mails beschäftigen.
Wie Sie Ihre Weiterleitungsrate verbessern können
- Bieten Sie eine klare CTA an, die zum Weiterleiten Ihrer E-Mail ermutigt
- Bieten Sie einen Anreiz oder eine Belohnung an, wenn jemand eine bestimmte Anzahl von Personen erfolgreich weiterleitet
- Stellen Sie sicher, dass Ihre E-Mails interessante Einblicke bieten und ansprechend gestaltet sind
9. Listen-Wachstumsrate
Je größer die Liste, desto besser (zumindest wenn Sie die richtigen Kontakte auf Ihrer Liste haben).
Dabei gehört für viele Unternehmen die Steigerung der Abonnentenzahl zu den unliebsamen Disziplinen. Die Verfolgung Ihrer Listen-Wachstumsrate zeigt Ihnen schonungslos, wie effektiv Ihre Bemühungen zur Lead-Generierung sind und wie schnell Sie neue potenzielle Kunden anziehen.
So berechnen Sie die Wachstumsrate Ihrer Liste: Teilen Sie die Anzahl der neuen Abonnenten, die Sie innerhalb eines bestimmten Zeitraums gewonnen haben, durch die Gesamtzahl der Personen auf Ihrer Liste. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
Untersuchungen der Data & Marketing Association haben ergeben, dass die durchschnittliche Wachstumsrate einer Liste bei 2,5% liegt. Das klingt erstmal nicht viel, sieht aber schon ganz anders aus, wenn man das Ganze in Zahlen ausdrückt. Haben Sie z.B. 1000 Abonnenten und eine Wachstumsrate von 2,5% , bedeutet das, dass Sie jeden Monat 25 Personen zu Ihrer E-Mail-Liste hinzufügen. Das sind 25 neue potenzielle Kunden!
Wie Sie die Wachstumsrate Ihrer Liste verbessern können
- Verwenden Sie klare CTAs auf Ihren Landingpages und Anmeldeseiten
- Bieten Sie einen Anreiz für die Anmeldung, z. B. einen kostenlosen Download oder einen Rabatt auf den ersten Kauf
- Platzieren Sie genügend Anmeldeformulare auf Ihrer Website und in Ihren wichtigsten Marketingkanälen
Beispiel aus der Praxis: Alyssa Dulin vergrößerte ihre E-Mail-Liste um 46%
Alyssa Dulin, Head of Deliverability bei Kit, konnte die E-Mail-Liste ihres Newsletters „Deliverability Dispatch“ um 46% vergrößern, indem sie Partnerschaften mit anderen relevanten Creators einging und sich auf Empfehlungen stützte.
10. ROI
Der ROI (oder Return on Investment) vergleicht, wie viele Ausgaben Sie mit dem Versand Ihrer E-Mails erzielen und wie hoch dagegen Ihre Ausgaben sind. Dabei werden Investitionen für Werbeanzeigen berücksichtigt, die Personen auf Ihre Anmeldeseiten leiten, die Kosten für Ihren E-Mail-Marketing-Anbieter und etwaiges Personal, das Sie für das Schreiben Ihrer E-Mails angeheuert haben.
Wie Klaviyo die Einnahmen aus jeder E-Mail anzeigt
Wie Sie den E-Mail-ROI berechnen: Teilen Sie die Gesamteinnahmen aus einer E-Mail-Kampagne oder einer einzelnen E-Mail durch den Gesamtbetrag, den Sie für die Kampagne ausgegeben haben. Multiplizieren Sie mit 100, um einen Prozentsatz zu erhalten.
E-Mails haben bekanntlich einen hohen ROI. Im Durchschnitt generieren sie 44€ für jeden ausgegebenen Euro, was einem sehr großen ROI von 4400% entspricht. Selbst wenn Sie diese berauschenden Zahlen nicht erreichen, ist die Hauptsache, dass Sie mit Ihren E-Mails mehr verdienen, als Sie für ihren Versand ausgeben.
Das Schwierigste bei der Nachverfolgung des ROI von E-Mails ist, dass nicht immer klar ist, wie jemand zu einem Kunden geworden ist. Ein Abonnent könnte zum Beispiel per E-Mail von Ihrer neuen Produktlinie erfahren, dann aber zwei Wochen später direkt Ihre Website besuchen, um dort einen Kauf zu tätigen. Er hat also zunächst über E-Mail von Ihrem Angebot erfahren, aber nicht über diesen Kanal gekauft.
Wie Sie Ihren E-Mail-ROI verbessern können
- Experimentieren Sie mit Strategien zur Optimierung der Conversion
- Segmentieren Sie Ihre Liste und senden Sie relevante, personalisierte E-Mails
- Probieren Sie verschiedene CTAs aus
- Fügen Sie einen Anreiz hinzu, der Abonnenten zum Handeln zu bewegt
Beispiel aus der Praxis: Leonisa erzielt 45,6x ROI
Die Dessous-Marke Leonisa steigerte ihren ROI um das 45,6-fache durch eine gesunde Mischung aus E-Mail-Segmentierung, detaillierten Post-Purchase-E-Mail-Sequenzen und dem Hinzufügen von Social Proof (also der Meinung anderer Kunden), zu ihren E-Mail-Marketingkampagnen.
Fangen Sie noch heute an, Ihre E-Mail-Marketing-KPIs einzusetzen
Nun ist es an der Zeit, alles Gelernte in die Tat umzusetzen.
Welche genauen E-Mail-Marketing-KPIs Sie verfolgen wollen, hängt letztlich von Ihren übergeordneten Zielen ab.
Wenn das Ziel Ihrer E-Mail-Marketing-Strategie darin besteht, den Bekanntheitsgrad Ihrer Marke zu steigern, werden Sie sich vielleicht auf die Wachstumsrate Ihrer Liste konzentrieren. Wenn Sie aber darauf bedacht sind, dass Ihre Inhalte von mehr Personen gesehen werden, sind Ihnen vielleicht Öffnungs- und Klickraten wichtiger.
Finden Sie also heraus, welche E-Mail-Marketing-Kennzahlen am besten zu Ihren Zielen passen, und starten Sie mit dem Testen. Probieren Sie einfach einige der praktischen Tipps aus, die wir hier vorgestellt haben. So steigen Ihre Chancen, Ihre Kennzahlen zu verbessern und E-Mail-Marketingkampagnen zu erstellen, die auf Anhieb funktionieren.
Benötigen Sie Hilfe bei der Umsetzung effektiver E-Mail-Kampagnen? In unserem Leitfaden für E-Mail-Marketing finden Sie hilfreiche Tipps und Tricks!
FAQ
Key Performance Indicators (zu dt. Schlüsselkennzahlen) sind Kennzahlen, die der Leistungs- und Erfolgsmessung zuvor festgelegter Unternehmens-Zielsetzungen dienen. Sie verwandeln Ihre Marketing-Bemühungen in nachvollziehbare Zahlen.
Im E-Mail-Marketing können Sie mithilfe von KPIs feststellen, wie gut Ihre E-Mail-Marketing-Kampagnen tatsächlich funktionieren, indem Sie Werte wie Zustellbarkeitsraten, Öffnungsraten, Abmelderaten, Bounce-Raten, Conversion-Raten usw. auswerten und daraus entsprechende Schlüsse für die Optimierung Ihrer Kampagnen ziehen.
WIE WIR TESTEN
Dieser Artikel wurde von unserem Expert:innenteam geschrieben und folgt unserem eigens entwickelten Testverfahren.
Unser Testverfahren